SEO-Tools: meine kostenlosen Favoriten
Es gibt viele SEO-Tools, die auf die eine oder andere Weise nützlich für den Anwender sind. Im Laufe der Zeit habe ich ergänzend zu kostenpflichtigen Programmen für die professionelle Suchmaschinenoptimierung verschiedene kostenlose SEO-Tools gesucht, gefunden oder empfohlen bekommen, habe herumgetestet und schließlich meine Favoriten nominiert, die unkompliziert in der Handhabung sind und das Analysieren und Optimieren von Websites deutlich erleichtern. Meine Sammlung teile ich gern mit Kollegen, meinen Workshop-Besuchern und selbstredend mit euch.
Für die Suchmaschinenoptimierung sind die kleinen Helfer für Blogger und Webmaster unentbehrlich, weil sie in der Lage sind, wichtige Rankingfaktoren der eigenen Website übersichtlich darzustellen. So mag es bei einer Website mit zwanzig Seiten noch relativ einfach sein, ohne Hilfsmittel den Überblick zu behalten und bei der Content-Optimierung alle Punkte der SEO-Checkliste abzuarbeiten. Bei Websites mit größerem Umfang wird es erheblich komplizierter, alle Meta-Daten, Verlinkungen, Überschriften und viele weitere Einzelheitenaller Artikel im Auge zu behalten. Ich denke, die Standard-Tools von Google (unter anderem der Keyword Planer, Google Analytics und Webmaster Tools), Erweiterungen für verschiedene Browser zum Überprüfen von PageRank, Alexa Rank und zum Check anderer Kennzahlen kennen die meisten schon – diese Tools werde ich nicht noch einmal durchkauen.
Inhaltsverzeichnis
Die SEO-Software von Screaming Frog
Eines der bekanntesten SEO-Tools ist das kleine aber feine Programm SEO-Spider von Screaming Frog. Es eignet sich hervorragend dazu, die OnPage-Analyse zu ergänzen. Die Funktionen des Tools sind leicht durch Ausprobieren zu verstehen. Die kostenlose Version des SEO-Tools crawlt bis zu 500 Seiten einer Website, für die Linzenzversion stehen viele weitere Features – wie beispielsweise die Integration von Google-Analytics-Daten – und eine unbegrenzte Seitenzahl zur Verfügung.
Zu Beginn der Arbeit gibt man dem Tool eine beliebige Website vor und lässt es erst einmal tüchtig die gesamte Seite crawlen. Anschließend listet es die gesammelten Informationen über die interne Linkstruktur, die ausgehenden Links, h1- und h2- Überschriften, Meta-Descriptions, Seitentitel und vieles weitere übersichtlich auf. Mehrfachbenutzung von Meta-Daten, zu lange, zu kurze oder fehlende Angaben werden deutlich dargestellt. Auch fehlende Alt-Angaben von Bildern werden damit sichtbar gemacht.
Besonders für Shops und umfangreiche Websites ist der SEO-Spider genau das richtige SEO-Tool, um sich einen Überblick über die zahlreichen Kategorien und Produkte zu verschaffen.
Das Anfang September 2015 veröffentlichten Update auf Version 5 des SEO-Spiders von Screaming Frog beinhaltet weitere nützliche Funktionen. Beispielsweise werden ab jetzt detailliert die Antwortzeiten jeder Seite aufgelistet und dargestellt, welche Seiten durch die robots.txt vom Crawlen ausgeschlossen werden.
Besonders praktisch finde ich die Übersicht über die internen und externen Links. Selbst wenn man seine internen Links soweit unter Kontrolle hat, dass man keine 404-Fehler erzeugt, benutzt man doch immer wieder Links, die auf eine externe Quelle zeigen. Sollten sich dort URL-Strukturen ändern, Quelldateien verschwinden oder die fremde Seite schlicht offline gehen, sagt uns freilich niemand darüber Bescheid. Anstatt hier kostenpflichtige SEO-Tools einzusetzen, die automatisch eine Warnung versenden, oder sich eigenhändig mühsam durch seine eigenen Seiten zu klicken, kann man hier ganz praktisch auf den SEO-Spider zurückgreifen – zumindest kostenlos für 500 Unterseiten.
Das Online SEO-Tool diagnoSEO
Das nächste Tool ist eher für Webmaster geeignet, die eine übersichtliche Internetpräsenz haben. diagnoSEO ist ein kostenloses SEO-Tool, welches im Gegensatz zum SEO-Spider von Screaming Frog ohne vorherige Software-Installation sofort im Browser genutzt werden kann. Es gibt hier keine Beschränkung für die Anzahl der untersuchten Domains oder Seiten, doch muss für die Analyse jede Seite und Unterseite mit den entsprechenden Suchbegriffen einzeln eingeben werden.
Dafür belohnt das Tool dann mit einer optisch ansprechenden Auswertung, die zwar nicht so genau wie Screaming Frog aufschlüsselt, wo Meta-Angaben fehlen oder vielleicht doppelt vorhanden sind, eine Tendenz wird dennoch deutlich. Weitere Angaben finden sich unterhalb der bunten Kuchendiagramme noch einmal genauer zusammengefasst: unter anderen die Meta-Angaben, Inhaltsangaben für jede Überschrift von H1 bis H3 und die Auflistung aller in Fett geschriebenen Begriffe, Ankertexte und Alt-Tags von Bildern. Interessant sind ganz nebenbei die Optimierungsvorschläge, die teilweise mit weiterführenden Links zu Tipps zum entsprechenden Thema ausgestattet sind. Mir war bisher nicht bewusst, dass man zu viel Content haben kann…
Das Tool bietet für ein kostenloses SEO-Tool einen brauchbaren Funktionsumfang und einen guten Überblick über eine einzelne Webseite. Nach einer kostenlosen Anmeldung lassen sich die einzelnen Analysen speichern und wieder aufrufen.
Ein reines Offpage-Tool: Backlinktest.com
Der Backlink-Checker Backlinktest.com ist ein reines Hilfsprogramm zur Offpage-Analyse. Hier ist ebenso keine Installation erforderlich, die Analyse wird direkt im Browser gestartet. Bevor das Tool seinen Dienst verrichten kann, gibt man die URL der zu untersuchenden Internetpräsenz an, füllt die Captcha-Überprüfung aus und wählt, ob man eine schnelle oder eine detaillierte Suche möchte – dann heißt es “go!” und einen Moment lang warten.
Bei der schnellen Analyse werden nur die Linkziele, Linkquellen und IPs der Backlinks ausgeben.
Bei der tiefergehenden Recherche bietet das Tool eine ausführliche Liste mit Angaben zu Linkqualität, PageRank, Alexa Rank, OVI, Followstatus, Linktext und die durchaus relevante Angabe, ob der Link noch funktioniert oder auf der einsamen Insel Nr. 404 strandet.
Unterhalb der Liste werden die gesammelten Daten übersichtlich und anschaulich zusammengefasst.
Besonders hilfreich ist das Tool übrigens für den gezielten Backlink-Abbau. Richtig gelesen: Ab-! nicht Aufbau. Denn Maßnahmen, die 2010 noch zum guten Ton der Suchmaschinenoptimierung gehörten und zu einer stetig besseren Sichtbarkeit führten, brachen vielen guten Rankings mit Penguin 2.0 das Genick. Spam, unter anderem durch “Überoptimierung” auf der eigenen Seite und Links aus Foren und Kommentaren, wird seitdem schlecht bewertet. Wenn die Seiteninhalte und die Onpage-Optimierung jetzt zeitgemäß sind, das Ranking aber immer noch im Keller bleibt, ist es an der Zeit, die alten Backlinks gründlich zu untersuchen und dort die passenden Maßnahmen zu ergreifen.
Kleines Tool: SERP Snippet-Generator von Sistrix
Das Snippet-Werkzeug aus der Sistrix-Familie ist so klein, dass man es fast nicht SEO-Tool nennen kann. Trotzdem nutze ich es sehr gern, weil es bei Erstellung von Title und Meta-Description eine Sofortvorschau für die SERP-Ansicht liefert. Denn bei aller Suchmaschinenoptimierung ist es am Ende immer noch der User, der die Wahl trifft, auf welches Ergebnis in der Liste er klickt.
Sollte meine optimierte Seite in den Suchergebnissen auf Platz 5 stehen und nicht wie gewünscht auf Platz 1, kann ich versuchen, durch eine ansprechende Snippet-Darstellung den Besucher auf meine Webseite zu bringen. Dazu gehört eine ansprechende Meta-Beschreibung, die den Seiteninhalt unmissverständlich darlegt und trotzdem noch zum Weiterlesen anregt. Dazu gehört, dass die URL sprechend ist und dem Besucher ein weiteres Mal deutlich zeigt, was Inhalt der Seite ist. Dazu gehört, dass der Seitentitel nicht an einer unschönen Stelle abgeschnitten ist – bestenfalls sind Titel, URL und Description gar nicht abgeschnitten.
Kostenlose WDF*IDF-Tools
Die kostenlosen WDF*IDF-Tools stelle ich vor allem meinen Workshop-Besuchern vor, da ein kostenpflichtiges SEO-Tool für eine Privatperson, die “ein bisschen SEO” betreiben möchte, einfach nicht lohnt. Die WDF*IDF-Analyse betrachtet – schlicht gesagt – die relative Häufigkeit bestimmter Keywords im eigenen Text zusammen mit der relativen Häufigkeit der Keywords rankender Top-Webseiten desselben Suchbegiffes. Allen getesteten kostenlosen und kostenpflichtigen Tools ist gemein, dass sie Stemming nicht beherrschen, Google in gewissem Umfang jedoch schon.
Im Gegensatz zur absoluten Keyworddichte (Verhältnis Keyword/Wortanzahl), welche im Prinzip nur das Spamming eines bestimmtes Suchwortes begünstigt und von Suchmaschinen negativ bewertet wird, kommt die WDF*IDF-Analyse der Berechnung von Suchmaschinen sehr viel näher, da hierbei nicht nur die Häufigkeit eines Keywords in Betracht gezogen wird, sondern themenrelevante Begriffe und weiterführende Informationen belohnt werden. Dank der WDF*IDF-Analyse kann der fleißige Blogger suchmaschinenoptimierte Artikel schreiben. Mitunter bieten die vorgeschlagenen Begriffe der Analyse bei Schreibblockaden den nötigen Hauch an Inspiration und regen zur tiefergehenden Untersuchung eines Themas an – genau das richtige, um einen gut recherchierten Beitrag zu verfassen.
1. Auf WDFIDF-Tool.com lässt sich die Analyse ohne vorherige Installation oder Anmeldung direkt im Browser ausführen. Das SEO-Tool verwendet die Top 20 der aktuellen deutschen Google-Rankings für den Vergleich. Neben einer verständlichen Grafik zeigt das Tool in einer sortierbaren Tabelle unter anderem die WDF*IDF-Werte der eigenen Seite und außerdem die analysierten Konkurrenzseiten. Beschränkung für das kostenlose Tool: Stündlich werden nur insgesamt 100 Anfragen von allen Usern bearbeitet. Es kann gelegentlich vorkommen, dass man ein paar Minuten warten muss, bis Zähler wieder abgesunken ist.
2. Das WDF*IDF-Tool von OnPage.org (Ryte) ist ebenfalls kostenlos, man muss sich vorab nur mit einer Emailadresse registrieren. Nicht alle Funktionen dieses SEO-Tools sind komplett ohne Aufpreis nutzbar, die WDF*IDF-Analyse steht unter „Content Success“ in der kostenlosen Version bereit. Nach dem erstellen der Analyse lässt sich eine Vergleichs-URL eingeben, das kann auch eine bereits erstellte eigene Seite sein. Ermittelte Ergebnisse werden gespeichert und können später noch einmal abgerufen werden. Das Balkendiagramm der Analyse ähnelt auf den ersten Blick stark der Darstellung von WDFIDF-Tool.com, doch werden hier noch genauere Informationen gezeigt und zusätzliche Optionen zur Verfügung gestellt. Zudem wartet das Tool mit einem Text-Assistenten auf und die untersuchten Wettbewerber – zehn an der Zahl – bekommen ebenfalls detaillierte Diagramme. Beschränkung: Pro Tag sind fünf Analysen möglich.
3. Das dritte kostenlose WDF*IDF-Tool hat Tom von Seobilty uns nahe gelegt. Wir haben es getestet und die Analyse auch mit dem WDF*IDF-Tool von Xovi (kostenpflichtig) verglichen. Die Ergebnisse sind relativ identisch. Zum Vergleich werden die Top 10 Ergebnisse der eingestellten Suchmaschine verwendet. Hier lassen sich WDF*IDF-Analysen für weit aus mehr Zielländer erstellen als bei Onpage.org. Das Handling mit dem integrierten Text-Editor gestaltet sich sehr einfach. Man muss sich nicht registrieren oder anmelden. Das Tool ist intuitiv handhabbar und dadurch sehr gut für Laien geeignet. Beschränkung: Pro Tag (24 Stunden) sind fünf Analysen möglich.
An die SEO-Tools und los!
Mit diesen kostenlosen SEO-Tools habe ich allen Hobby-SEOs (und vielleicht auch einigen Profis) unter euch hoffentlich nützliche Werkzeuge in die Hand gegeben, mit deren Hilfe ihr eigenständig eine ganze Menge untersuchen, schrauben und euer Online-Marketing optimieren könnt. Wie mein Kollege Linus allerdings schon schrieb, ist selbst diese Art der Suchmaschinenoptimierung nicht kostenlos, denn sie kostet Zeit und Zeit ist bekanntermaßen Geld.
Doch so gern ich auch selbst mal an meinem Auto schraube, Reifen wechsle, Bremsbeläge austausche und den Keilriemen erneuere – bei aufwendigen oder komplizierten Aufgaben suche ich mir dann doch lieber einen Profi, spare mir Zeit und Mühe und kann sichergehen, dass die Experten in ihrer Werkstatt bessere Werkzeuge haben, über mehr Routine und Erfahrung verfügen und damit sichere Arbeit leisten.
Eure Svenja Gitzel
Hallo,
ich habe ein kostenloses Tool geschrieben ähnlich Screaming Frog aber ohne URL Begrenzung. Vielleicht magst Du es Dir mal anschauen unter -> https://seoboxx.com/de/produkte/websitespider
Auch über ein Feedback etc. freue ich mich immer.
Viele Grüße,
Andreas
Hallo Andreas,
vielen Dank für die Entwicklung und die kostenlose Bereitstellung deines Tools zur Websiteanalyse. Ich habe es einmal fix an einer Seite ausprobiert, die mit knapp 2.000 URLs daherkommt.
Das Tool wirklich fast so flott ist wie der Screaming Frog, alle Achtung. Sofort habe ich auch eine Seite entdeckt, die eigentlich grün hätte sein müssen.
Zum Testen des Status aller Seiten (inkl. Inlinks) bei umfangreichen Webseiten definitiv ein klasse Tool! =)
Gerne gebe ich noch Verbesserungswünsche für Funktionen dazu, die ich im Verlgeich mit dem Fröschle wirklich vermisse:
– Unterscheidung zwischen 404 und 301 bzw. 302 wäre toll. Aktuell werden Permanent Redirects mit 404 gekennzeichnet.
– Filter-/Sortierfunktionen, wie man sie aus dem Screaming Frog kennt und häufig nutzt, bspw. Page Title, Meta Description, Robots, Anzahl Inlinks, Anzahl Outlinks…
– Unterscheidung von int. Links und ext. Links. Das macht die Sache deutlich übersichtlicher.
– Eine Suchfunktion! Gerade bei mehr als 500 Seiten ein Muss.
Liebe Grüße und weiter so!
Svenja
Hallo Svenja,
zunächst vielen Dank für dein Feedback.
Die Verbesserungswünsche kommen mit auf meine ToDo Liste für den WebsiteSpider.
Die Performance wird mit der Zeit noch besser, da ich den Quellcode der Analysefunktion stetig verbessere.
Sobald ich eine neue Version mit neuen Features und Änderungen erstellt habe werde ich es gern hier mitteilen.
Viele Grüße und vielen Dank,
Andreas
Sehr schöne Zusammenstellung von SEO Tools, genau nach so etwas habe ich gesucht. Besten Dank!
Gruß aus Bremen
Danke, Manuela! Wir halten immer Augen und Ohren offen und posten neue Tools – wenn sie es Wert sind! Tipps werden ebenfalls gerne angenommen und untersucht. 😉
Hallo Svenja und Claudia,
da ihr ja Augen und Ohren für neue Tools aufhaltet, wollte ich fragen, ob die Möglichkeit bestünde, unser SEO Tool von seobility hier mit aufzunehmen?
Seobility ist ein Onpage SEO Tool, das die komplette Website crawlt und diese auf Fehler und Optimierungspotentiale hin überprüft. Zusätzlich zur Onpage Analyse kann man Rankings überwachen mit eigenem Sichtbarkeitsindex, Backlinks analysieren mit Linkaufbaumöglichkeiten, usw.
Auch ein kostenloses WDF-IDF Tool gibt es bei uns.
Vielen Dank und Grüße
Tom
Hi Tom, ich habe direkt mal das wdf*idf-Tool getestet und finde es sehr gut. Ich hab’s oben im Text aufgenommen und sogar schon einem Kunden empfohlen, der gerne selbst seinen Online-Shop optimiert.
Zum Testen des gesamten Tools bin ich noch nicht gekommen. Aber für die Leser nehme ich es einfach mal hier mit auf. 🙂
Vielen Dank und liebe Grüße
Claudia
Hallo Claudia,
vielen Dank für die Aufnahme!
Freut mich sehr, dass du dir uns ganzes Tool (Onpage Analyse, Ranking und Backlink Monitoring) auch noch ansehen willst! Bin gespannt auf dein Feedback 😉
Liebe Grüße
Tom