Google hat keinen schlechten Job geleistet in den letzten Jahren. Nein, nicht weil der Suchmaschinengigant jedes Jahr tolle Gewinne einfährt. Und dabei sehr kreativ bei der Erfindung neuer Strategien ist, die nicht jedermanns Geschmack sind. Sondern weil Google es geschafft hat, zwei ehemals getrennte Marketingkanäle zu vereinen und so eng miteinander zu verzahnen, dass das Eine nicht mehr vom Anderen zu trennen ist: Suchmaschinenoptimierung & Usability. Zum Wohle der Internetnutzer. Und zum Wohle der Suchmaschinenoptimierer, deren Job an Anspruch und daraus folgend an Spaß und Befriedigung zugenommen hat.

Inhaltsverzeichnis

Erst SEO, dann Benutzerfreundlichkeit – ergibt wiederum SEO

Egal, wie wunderbar benutzerfreundlich eine Internetseite ist – zunächst müssen Interessenten sie in den unendlichen Weiten des World Wide Web finden können. Das geht natürlich nur über gute Suchmaschinenoptimierung. Nur? Na gut, Sie können natürlich auch Online-Anzeigen schalten oder die Werbung für Ihre Seite hinten auf Ihr Autofenster kleben. Aber auf das Eine hat der Kostendruck in den letzten Jahren so zugenommen, dass es für Viele kaum noch attraktiv ist und auf das Andere der “Du-hast-aber-ein-hässliches-Auto-Reifendruck”. Also wie gesagt: Suchmaschinenoptimierung ist DAS Mittel der Wahl.

Sind die Besucher erst einmal erfolgreich auf die eigene Internetpräsenz gelockt worden, gilt es, sie dort möglichst lange zu fesseln. Das ist wiederum gut für das Ranking, also für SEO. Für viele Webseitenbetreiber ist die Länge der Besuchszeit vermutlich weniger wichtig, als die Aktion, die der Besucher dort vollführt: Vielleicht sollen Nutzer etwas kaufen, eine Anfrage stellen, Kontakt aufnehmen oder ähnliches. Das tun Besucher nur, wenn die Usability der Seite stimmt. Wenn die gut ist, machen Besucher einen Abschluss, verweilen demzufolge länger auf der Seite, erhöhen das Ranking derselben… Nein, sorry, ich will Sie nicht langweilen, ich wollte eigentlich nur sagen: Suchmaschinenoptimierung & Usability ist im Grunde eine dicke Katze, die sich selbst in den Puschelschwanz beißt – und das verdanken wir den Verbesserungen, die Google in den letzten Jahren an seinem Such-Algorithmus vorgenommen hat.

Denn:

  • Google bewertet die Länge der Verweildauer eines Besuchers auf einer Website als positives Signal und wertet Seiten mit langer Verweildauer in den SERPs (Suchmaschinenergebnisseiten) auf
  • Google mag das, was menschliche Besucher ebenfalls mögen

Welche Faktoren das genau sind, können Sie im Folgenden nachlesen und diese dann entsprechend optimieren.
Suchmaschinenoptimierung & Usability: Katze beißt sich in den Schwanz

Permanente und verständliche URL’s

Suchmaschinenoptimierung bedeutet generell, dass Sie Keywords verwenden – möglichst auch in der URL (hier mehr Infos zur Keyword Recherche). Zudem sollten Ihre URL’s möglichst kurz gehalten sein und ohne lästige Zwischenabschnitte auskommen.
Besser als:

  • www.webseite/Kategorie/Keyword-oder-Keywordkombination.de

ist also:

  • www.webseite/Keyword-oder-Keywordkombination.de

Vermeiden Sie kryptische URL’s, also URL’s die irgendwelche Zeichen- oder Zahlenkombinationen enthalten.

URL’s, die in dieser Form abgefasst und zudem beständig, sprich “permanent” sind, werden von Google “verstanden” und deswegen besser gerankt. Die Keywords müssen dringenderweise danach ausgesucht werden, dass sie den Inhalt der Seite genau bezeichnen und nicht etwa nach Höhe des Suchvolumens. Solche verständlichen URL’s ergeben eine längere Verweildauer der “echten” Internetnutzer und diese können sie sich obendrein besser merken. Die URL’s profitieren also tendenziell von mehr wiederkehrenden Nutzern.

Ankertexte für Mann und Maus

Google versucht permanent “herauszufinden”, welcher Inhalt sich hinter welcher Internetseite verbirgt. Dazu liest Google die Ankertexte (=die verlinkten Worte) aus. Wer eine Seite mit dem Begriff “Störtebecker” verlinkt, verweist vermutlich auf eine Seite, die sich mit dem Thema “Störtebecker” befasst – so einfach die Logik, die dahinter steckt. Deswegen empfiehlt Google, “verständliche” Ankertexte zu verfassen. Ist in diesem Ankertext auch noch das Keyword enthalten (also das, was Sie auch schon in der URL verwendet haben und auf das generell die gesamte Landingpage optimiert sein sollte), dann ist das astreine Suchmaschinenoptimierung.

Laut diversen Tests mögen aber auch User solche Ankertexte. Niemand klickt gerne auf die “Katze im Sack”, also auf Ankertexte, die einfach “hier” oder ähnlich lauten. Hingegen macht ein passender Ankertext Lust auf mehr und animiert Menschen dazu, tiefer einzutauchen. Das wiederum erhöht Ihre CTR (Click Through Rate: Erklärung siehe: “Abkürzung SEO”), was wiederum von Suchmaschinen positiv vermerkt wird. Da ist sie wieder, die Katze mit dem seltsamen Beißverhalten.

Und damit sind wir auch schon nahtlos beim nächsten Thema:

SEO Katze

“Navigation” im weitesten Sinne verbessern oder der “scannende Blick” des Internetnutzers

  • Gestaltung nutzen: Links, Überschriften, Textstil

Google findet es prima (und bezieht es auch in die Wertung mit ein) – wenn sich verlinkte Wörter vom Rest des Textes abheben. Optimalerweise verleihen Sie Ihren Links also eine neue Farbe, geben Ihnen einen Unterstrich oder markieren sie anderweitig.

Qua Eye-Tracking haben Analysten herausgefunden, dass User im Web nicht lesen wie in einem Roman. Statt brav Zeile für Zeile zu folgen und jedes Wort zu lesen, werden viele Texte oder ganze Textabschnitte “überflogen” und dabei nach dem “gescannt”, was der Nutzer sucht. Das Auge erfasst naturgemäß einige Dinge schneller und besser als andere und wertet diese demzufolge höher. Da hat Google sich gedacht: Das machen wir auch! Und wertet daher Überschriften, (Tab-)Titles, hervorgehobene (!) Ankertexte, fett gedruckte Wörter höher als den Rest des Textes. Da gehören also Ihre Keywords rein! Damit helfen Sie dann Google und menschlichen “Scannern” gleichermaßen, sich im Inhalt Ihrer Website zurecht zu finden und zu überprüfen, ob sie das Gesuchte gefunden haben. Wichtig vor allem auch für jene, die schnell durch alle Ergebnisse der Suchmaschinenübersichtsseite klicken, um herauszufinden, welche der dort von Google empfohlenen Webseiten am besten zur eigenen Suche passt.

  • Navigation und Menüführung

Dass dann die besuchte Website eine verständliche, logische und übersichtliche Navigation UND eine aufgeräumte und ansprechende Gestaltung bieten muss, was wiederum die CTR erhöht, versteht sich wohl von selbst. A pro pos CTR: Auch sie wird von Google als positives Signal gewertet. Je höher sie, also je höher die Usability, umso höher…na, was wohl? Genau: Umso höher das Miau!

  • Interne Verlinkung

Die wichtigsten Links für Suchmaschinen sind diejenigen, die aus dem redaktionellen Teil der jeweiligen Website auf andere Unterseiten führen. Über die internen Links fließt der “Linkjuice” durch die Seite, das heißt gut gerankte Seiten verteilen Ihre Stärke auf verlinkte Seiten. SEO’s werden Ihnen also immer raten, nicht zu viele interne Links zu setzen – das “verwässert” bloß den Saft. Und auch Usability-Experten werden zustimmen, dass zu viele interne Links den Benutzer überfordern oder diesem zumindest undienlich sind.

Katzen Content

Suchmaschinenoptimierung & Usability & Ladezeit

Noch so etwas, was Suchmaschinen, Menschen und Katzen gleichermaßen mögen: kurze Ladezeiten. Es ist so verständlich wie einfach und soll hier nur der Vollständigkeit halber erwähnt werden. Sie können mit Hilfe eines Services von Google selbst Ihre Ladezeiten kontrollieren und erhalten auf diesem Wege auch gleich Hinweise, wie Sie eine lange Ladezeit verringern können – beispielsweise durch das Verkleinern von Bilder, die Vermeidung unnötigen Codes oder durch die Verringerung der eingesetzten Plugins. Der besagte Service ist auch bekannt und zu finden unter dem Namen Google PageSpeed Insights.

Fazit: Testen Sie sich selbst

Wenn Sie selbst so viel auf Ihrer eigenen Seite unterwegs sind, dass Sie betriebsblind geworden sind, dann testen Sie doch einfach mal Ihre Usability – und zwar mit “echten” Besuchern. Bitten Sie einfach Freunde oder Verwandte Ihre Seite zu surfen und setzen Sie sich still daneben, um zu schauen, wie es so läuft. Oder Sie nutzen Anbieter, die User-Tests durchführen, wie etwa „Userpeek“.

Ich gehe jetzt die Katze füttern (sie mag es nicht, wenn die Ladezeit des Futternapfes zu lang ausfällt) und grüße Sie herzlich, Ihr

Linus Block

Suchmaschinenoptimierung und Katze